2022 nähert sich langsam dem Ende und damit endet auch ein weiteres ereignisreiches Jahr in der Geschichte des E-Commerce. Wir haben einige der wichtigsten Themen der letzten fünf Jahre aufgelistet. Was hat den Markt bewegt? Wer waren die größten Player? Und wie hat sich eigentlich der Umsatz in den letzten Jahren entwickelt? All das erfahren Sie hier.
- 2017: China knackt die Billion und der Durchbruch des Bitcoins
- 2018: Der Aufschwung des Mobile Commerce und der Handelskrieg zwischen den USA und China
- 2019: Die Fridays for Future-Bewegung und der Handelsstreit zwischen USA und China
- 2020: Die Corona-Pandemie und neue Herausforderungen durch den Brexit
- 2021: Fulfillment gewinnt an Bedeutung und die Auswirkungen des Brexits
- 2022: Der Ukrainekrieg und die globale Inflation
- 2023: Mit der richtigen Strategie starten
2017: China knackt die Billion und der Durchbruch des Bitcoins
2017 schien der Aufschwung des E-Commerce bereits unaufhaltsam, mit einem Umsatz von etwa 2.382 Milliarden US-Dollar und ca. 1,66 Milliarden Online-Shoppern weltweit.
- Chinesische Verbraucher haben 2017 vermehrt ihre Einkäufe online getätigt, sodass die Umsätze im elektronischen Einzelhandel auf dem weltweit führenden E-Commerce-Markt zum ersten Mal eine Billion US-Dollar überschritten haben.
- Gegen Ende des Jahres begannen Kryptowährungen ein beispielloses Wachstum zu erleben. Der Bitcoin-Preis stieg von unter 1.000 US-Dollar im Januar auf über 19.000 US-Dollar im Dezember. Infolgedessen erreichte die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen im Januar 2018 um die 820 Mrd. US-Dollar, bevor sie später im selben Monat abstürzte. Trotz dieses Absturzes hat der Kryptomarkt ein stetiges Wachstum verzeichnet.
- Instagram packte eine Schippe drauf und machte durch shoppable posts mobiles Shopping noch attraktiver.
2018: Der Aufschwung des Mobile Commerce und der Handelskrieg zwischen den USA und China
Die Umsätze stiegen 2018 auf etwa 2.982 Milliarden US-Dollar, generiert von ca. 1,8 Milliarden Shoppern weltweit.
- Im Jahr 2018 wurden allein in den USA 40 % aller E-Commerce-Verkäufe über das Handy getätigt. Lediglich Babyboomer präferierten immer noch das Einkaufen vor Ort.
40 % der US-Verbraucher*innen gaben an, dass mobiles Shopping bequemer sei und 90 % waren der Überzeugung, dass sie online bessere Deals ergattern können als in Person.
Einkäufe über Sprachassistenten wie Alexa nahmen zu und machten Onlineshopping noch bequemer. Mithilfe dieses Trends machte Amazon allein 80 % des Wachstums der gesamten E-Commerce-Industrie in diesem Jahr aus.
- Ab Anfang des Jahres herrschte zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China ein Handelskrieg. Verantwortlich dafür war vor allem das langjährige Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber China, welches der damalige US-Präsident Trump nach eigenen Angaben verringern wollte. Den Ausgleich sollten Strafzölle gegen chinesische Einfuhren in die USA bieten. China antwortete ebenfalls mit Zöllen auf die US-Waren. Daraufhin leiteten beide Parteien weitere Strafzollrunden ein. Im Dezember gab es erste Einigungsversuche beider Seiten, jedoch mit wenig Erfolg.
2019: Fridays for Future und Folgen des Handelskrieges
2019 erzielte der Onlinehandel in den USA einen Umsatz von 3.351 Mrd. US-Dollar und übertraf damit erstmalig den stationären Einzelhandel. Weltweit stieg die Zahl der Online-Shopper auf ca. 1,92 Mrd. an.
- Die Fridays for Future-Bewegung wuchs rapide und Nachhaltigkeit gewann verstärkt an Bedeutung. Wie Sie Ihre eCommerce-Logistik grüner gestalten können, erfahren Sie in unserem Sustainability Whitepaper.
- Währenddessen beeinträchtigen die Folgen des seit 2018 bestehenden Handelskrieges zwischen den USA und China das globale Wirtschaftswachstum. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte vermehrt seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum nach unten korrigieren müssen. Nicht nur die USA und China machten Verluste: zahlreiche in China ansässige europäische Unternehmen und deren Lieferketten waren vom Handelskrieg betroffen. Fehlende Waren und verlängerte Lieferzeiten waren die Folge. Im Oktober gab es nach langen Verhandlungen eine partielle Einigung im Handelsstreit.
2020: Die Corona-Pandemie und neue Herausforderungen durch Brexit
Mit Eintritt der Corona-Pandemie im Jahr 2020 verstärkte sich dieser Effekt weiterhin. Die Pandemie zwang viele Händler, ihre physischen Shops zu schließen und ihre Ware online anzubieten. Laut Capterra gaben 95 % der Deutschen an, in diesem Jahr etwas online gekauft zu haben. Der sogenannte Covid-Boost sorgte für einen weltweiten Umsatz von 4.248 Mrd. US-Dollar, ein Anstieg von ca. 20 % verglichen mit 2019. Die Zahl der Online-Shopper stieg auf 2,05 Mrd. an.
- 21 % der Deutschen wollen weiterhin Lebensmittel online bestellen. Die monatlichen Ausgaben für Online-Lebensmittel haben sich als Folge der Pandemie in den USA sogar mehr als verdoppelt. Laut Adobe geben die US-Verbraucher jeden Monat durchschnittlich 6,7 Milliarden US-Dollar für Online-Lebensmittelbestellungen aus, gegenüber 3,1 Milliarden US-Dollar vor der Pandemie.
- Ausgenommen von diesem Erfolg war das Vereinigte Königreich.
Durch den Brexit wurden Onlinehändler, die an Kunden im Vereinigten Königreich verkauften, vor große Herausforderungen gestellt. Steigende Versandkosten, Lieferverzögerungen, neue Vorschriften und zunehmender Papierkram erschwerten den Verkauf der eigenen Produkte.
2021: Fulfillment gewinnt an Bedeutung und die Auswirkungen des Brexits
Im Jahr 2021 erledigten bereits mehr als 2,14 Mrd. Shopper*innen ihre Einkäufe regelmäßig online und trugen zum globalen Umsatz von 5.211 Mrd. US-Dollar bei.
- Beinahe 73 % aller Einkäufe wurden dabei über Mobilgeräte getätigt. Der Trend weiterhin steigend. Das Fulfillment spielte hierbei eine große Rolle für E-Commerce-Unternehmen weltweit. 79 % der Verbraucher:innen kauften eher bei Unternehmen ein, die schnelle Versandzeiten zu niedrigen oder gar keinen Kosten angeboten haben. Marken verschafften sich einen Vorteil, indem sie sich auf ein verbessertes Bestandsmanagement, eine höhere Produktivität und eine Optimierung ihrer Abwicklungsprozesse konzentrierten.
- Die Auswirkungen des Brexits zeigten sich währenddessen bereits deutlich. Laut codept ist der Import aus der EU in das Vereinigte Königreich um 28,8 % und aus dem Vereinigten Königreich nach Europa um 40,7 % zurückgegangen, was es den Geschäften erschwerte, ihre Lagerbestände aufzufüllen und Bestellungen zu erfüllen.
2022: Der Ukrainekrieg und die globale Inflation
Für 2022 war eine Verdopplung der Umsätze von 2019 vorgesehen (siehe Grafik), der schockierende Angriff auf die Ukraine, gepaart mit den Auswirkungen der Pandemie und die Ressourcenknappheit, sorgten jedoch für starke Inflationen, was die Preise in ganz Europa steigen ließ. Allein in Deutschland zahlten die Verbraucher*innen für Waren und Dienstleistungen im März im Schnitt 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem Lebensmittel- und Energiepreise nahmen und nehmen stark zu. Das Ergebnis: Verbraucher*innen reduzieren ihre Ausgaben und die Umsätze gehen zurück.
Die Vorweihnachtszeit und damit auch die umsatzstärkste Zeit des Jahres steht in den Startlöchern. In der Vergangenheit haben der Black Friday und der Cyber Monday immer die Verkaufsrekorde des Vorjahres gebrochen. Damit ist in diesem Jahr nicht zu rechnen. Um die Verbraucher*innen, trotz der sinkenden Kaufkraft für Ihr Geschäft zu begeistern, ist ein gut durchdachtes Setup das A und O.
Eine Forschungsstudie von getconvey.com zeigt bspw., dass 73,6 % der Käufer*innen dem Versand eine entscheidende Rolle für ihr gesamtes Einkaufserlebnis zuschreiben.
Wie Sie Ihre Logistik optimal auf Black Friday und Cyber Monday vorbereiten, erfahren Sie hier.
2023: Mit der richtigen Strategie starten
Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte die globale Wachstumsvorhersage für das kommende Jahr auf 2,7 Prozent. Die Prognose sei die schwächste seit 20 Jahren, mit Ausnahme der Vorhersagen während der Pandemie und der Weltfinanzkrise. Gerade jetzt lohnt es sich, auf die Trends für das kommende Jahr zu achten und aus den Fehlern des Vorjahres zu lernen. Immer mehr Unternehmen setzen hierbei auf externe Fulfillment-Dienstleister. Die Auslagerung Ihres Fulfillments ermöglicht Ihnen eine geringere Fehlerquote und lässt Sie den Fokus auf Trends und Kundenservice setzen.
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