Dieser Blogpost wurde in Kooperation mit Palamo, dem nachhaltigen Verpackungs- und Etikettenanbieter, geschrieben. Zusammen nehmen wir das Thema Nachhaltigkeit und Optimierung im Fulfillment unter die Lupe und bieten Ihnen erste Ansatzpunkte, um Ihr Fulfillment effizienter zu gestalten. Möchten Sie wissen, welchen Fulfillment-Fragen Sie sich als E-Commerce-Startup als erstes stellen sollten? Dann schauen sie gerne auch in unseren Beitrag im Palamo-Blog.
Langsam beginnt die Weihnachtszeit und auch die Planung für die diesjährigen Paketversendungen in einer der wichtigsten Saisons des Onlinehandels ist in vollem Gange. Zwischen 2019 und 2020 sind die E-Commerce Käufe in der Weihnachtsaison laut Google um 15% angestiegen – eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.
Viele vermuten, dass CO2-Emissionen von Online-Käufen durch den Transport höher wären. Doch Einkaufen im Internet emittiert im Durchschnitt 36 Prozent weniger CO2 als im stationären Handel, wie eine Studie des MIT berichtet. Händler sollten vorhandene Potentiale zur CO2-Einsparung allerdings trotzdem nutzen, da auch immer mehr Konsument:innen Wert auf die Nachhaltigkeit von Produkten und deren Lieferketten legen. Die Transformation zu einem umweltfreundlichen und klimaneutralen Handel nennt man auch “Grüne Logistik”. Mehr dazu lesen Sie in dem Blogbeitrag “Green Logistics: Nachhaltigkeit in der Logistikbranche”. Momentan liegt das größte Potenzial zur CO2-Einsparung im Fulfillment, um genauer zu sein bei der Verpackungswahl und Verpackungsstrategie, da Verpackungen oft die größte Ursache für hohe Emissionen im E-Commerce sind. Grund dafür ist die hohe Anzahl an Verpackungen, die z.B. für den Transport verwendet werden, wie die von dem MIT erhobene Studie zu CO2-Fußabdrücken im Einzelhandel zeigt.
Nutzen Sie Ihr Verpackungsmaterial für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce
Generell kann man die Möglichkeiten zu mehr Nachhaltigkeit bei der Verpackung im E-Commerce-Fulfillment in zwei Bereiche einteilen:
1. Verpackungsmaterial: Dazu zählen die Verpackungsmaterialien von sogenannten primären (die erste Produktverpackung, z.B. ein Behälter von einem Lebensmittelprodukt), sekundären ( z.B. der Verpackungskarton zum Transport), bis tertiäre Verpackungen (z.B. die Palette).
2. Verpackungsstrategie: Die Verpackungsstrategie umfasst die Art und Weise, wie Ihre Produkte verpackt werden sowie verschiedene Möglichkeiten, Ihr Produktdesign an Ihre Verpackungslösung anzupassen, sodass sie möglichst einfach verpackt und versendet werden können.
Tipps zur Reduzierung von Verpackungsmaterialien
Das Verpackungsmaterial dient zum Schutz Ihrer Produkte. Die Kunst liegt darin, Ihr Produkt ideal zu schützen und gleichzeitig keinen unnötigen Verpackungsmüll zu erzeugen.
Tipp #1: Minimieren Sie Ihre Verpackungen
Je nachdem, welches Produkt Sie Ihren Kund:innen anbieten und wie nah Sie an Ihrem Zielmarkt agieren, können Sie im ersten Schritt sogar manche Verpackungen weggelassen. Ein Beispiel sind die bekannten Unverpackt-Läden, die unverpackte Produkte an die Konsument:innen weitergeben und auf Plastikverpackungen, z.B. von Gemüse, verzichten. Dieses Prinzip können Sie auch im E-Commerce anwenden und z.B. die Einzelverpackung von Kleidungsstücken in einer Bestellung komplett weglassen.
Tipp #2: Alternative & recycelte Verpackungsmaterialien nutzen
Jedes Verpackungsmaterial bietet Vor- und Nachteile. Bei der CO2-Einsparung im Bezug auf Transport und Logistik eignen sich jedoch manche Materialen besser als andere: Flexible Verpackungen, wie z.B. Kunststoffbeutel, passen sich Ihren Produkten an, minimieren Leerräume zwischen Ihrem Produkt und der Verpackung und performen gut beim ökologischen Fußabdruck: Laut Flexpack stoßen flexible Verpackungen 5-mal weniger CO2 aus als Glas. Denn beim selben Fassungsvermögen ist Glas deutlich schwerer als Kunststoff, was zu höherem Transportgewicht führt. Im Vergleich zu Pappe hält sich der CO2-Ausstoß in der Waage (Pro Karton). Jedoch entstehen durch Standardgrößen oft Leerräume, die mehr Platz einnehmen, als das Produkt eigentlich benötigt. Dies führt zu Platzverschwendung, da nicht alle Verpackungen komplett ausgefüllt sind und folglich zu höheren CO2-Emissionen.
Auch wenn Kunststoff ein umstrittenes Material ist, gibt es nachhaltige Varianten wie z.B. recyceltes Kunststoffmaterial. Bei anderen Verpackungsmaterialien können ebenfalls umweltfreundlichere Alternativen zu weniger CO2-Emissionen führen. Denn bereits produzierte Verpackungen können wiederverwendet und müssen nicht neu hergestellt werden. Dazu gehören recyceltes Papier und Karton sowie kompostierbare Verpackungen, d.h. biologisch abbaubare Verpackungen, die keine langfristigen Rückstände hinterlassen.
Tipp #3: Verpackungsmaterial nutzen, das Kunden wiederverwerten können
Laut der Verbraucherzentral NRW, liegt das Verpackungsaufkommen in Deutschland pro Kopf bei 226,5 kg mit einer ansteigenden Tendenz. Endkonsument:innen nutzen viele Produkte, insbesondere Lebensmittel und Kosmetikartikel, und haben keine Verwendung für den entstandenen Verpackungsmüll. Dies führt zu Bergen an Müll und der Schwierigkeit insbesondere Kunststoffe wiederzuverwerten. Hier liegt das Potenzial zur Einsparung bei wiederverwertbaren Verpackungsmaterialien für Ihre Produkte. Ein Beispiel ist der Fairtrade Tee Hersteller Charitea, der online Inspirationen zur Wiederverwertung der Gläser bietet, z.B. als Seifenspender. Das ist Upcycling – also die Verwendung von bereits verwendete Verpackungen für einen neuen Zweck. Anstatt Ihre Produkte ausschließlich zum Schutz zu verpacken, können Sie überlegen, wie Ihre Konsument:innen Ihre Verpackungen ein zweites Mal verwenden oder sogar mit neuen Verwendungszwecken nutzen können.
Tipps zu Verpackungsstrategien und Produktoptimierung
Neben dem Verpackungsmaterial ist auch die Verpackungsstrategie ein wichtiger Aspekt, um überflüssige CO2-Emissionen zu eliminieren. Das trifft auf die Packweise Ihrer Produkte sowie die logistikorientierte Produktgestaltung zu.
Tipp #4: Verpacken Sie Ihre Produkte smart
Auch wenn Sie auf nachhaltige Verpackungsmaterialien umstellen: Ihre Pakete sollten möglichst smart und platzeffizient gepackt werden, um kein unnötige Transportfläche zu blockieren und Over-Packing zu vermeiden. Daher ist es in diesem Fall wichtig, Ihre E-Commerce-Versandkartons passend zu Ihren Produkten auszuwählen. Dazu bieten wir bei Palamo E-Commerce Kartonagen und Versandtaschen in verschiedenen Größen an, die Sie genau für Ihre Produktgröße auswählen können.
In manchen Fällen ist es auch nicht möglich, die Verpackungen genau auf Ihre Produktgröße anzupassen. In diesem Fall können Sie auf nachhaltige Füllmaterialien, wie z.B. SizzlePak, recycelte Kartonagen in Form von Füllmaterial oder recycelte Luftpolster aus Kunststoff zurückgreifen, um Ihre Produkte sicher zu verpacken und Hohlräume zu füllen.
Tipp #5: Bei Ihrem Produktdesign anfangen: Logistikorientiertes Design
Dieser Tipp zielt mehr auf den Designprozess Ihrer Produkte ab und lässt sich natürlich nicht in den Verpackungsprozess integrieren, sondern muss von Anfang an bei der Gestaltung Ihres Produktes mitgedacht werden: Das logistikorientierte Produktdesign. Dies bedeutet, dass logistikrelevante Aspekte, wie z.B. Ihre Verpackungslösung und Transport, mit in den Entwicklungsprozess Ihrer Produkte einfließen, um einerseits die Sperrigkeit Ihre Produkte zu verringern und andererseits CO2-Emissionen zu reduzieren. Ein altbekanntes Beispiel sind die Produkte von IKEA, die so konzipiert sind, dass sie genau in die Verpackung passen und keinen Freiräume hinterlassen.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt mittlerweile eine unverzichtbare Rolle in den Köpfen der Konsument:innen und sollte auch nicht im Fulfillment außer Acht gelassen werden. Dieser Blogbeitrag liefert Ihnen erste Ansatzpunkte, um Ihre Lieferkette im Bereich Fulfillment und ganz besonders bei Ihren Verpackungslösungen nachhaltiger zu gestalten. Wir empfehlen, im ersten Schritt Verpackungsmaterialien und Verpackungsstrategie näher zu betrachten, um mögliche CO2-Einsparungen zu erwirken. Denn Verpackungen sind oft die größte Ursache für hohe Emissionen im E-Commerce. Falls Sie bereits einen Schritt weiter sind, könnte Sie auch der Blogpost “Nachhaltige Last-Mile-Logistik – geht das?” interessieren. Bei weitere Fragen zum Thema nachhaltige Verpackungsmöglichkeiten, können Sie uns gerne direkt kontaktieren oder uns via [email protected] schreiben. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen!
Ihr Palamo Team
Über Palamo
Palamo steht für Packaging, Labels & More und ist ein Corporate Startup der All4Labels Gruppe. Als digitaler Weggefährte möchten wir die Art und Weise, wie Produkte verpackt werden, nachhaltig verändern. Dabei unterstützen wir Unternehmen aller Art auf ihrem Weg durch den Verpackungsdschungel.